Qi Gong (als „tschi kung“ ausgesprochen) besteht aus zwei chinesischen Schriftzeichen: 氣 (tschi) und 功 (kung). 氣 (tschi) bedeutet „Dunst“, „Dampf“ oder „Gas“. 米 (mĭ) bedeutet (ungekochter) Reis.
Somit ist es nicht ganz richtig „Qi“ als Energie zu übersetzen. Das Zeichen beinhaltet sowohl die Materie (der ungekochte Reis) als auch die Energie (den Dunst oder den Dampf). „Qi“ ist also eher die Grundlage für alle Erscheinungen im Universum/Weltall. Dadurch entsteht nicht zwangsweise das Dilemma der Dualität zwischen Materie und Geist (zwischen Materialismus und Idealismus), wie wir es klassisch aus der westlichen Welt kennen.
In einem alten taoistischen Buch aus dem 2. Jahrhundert wird beschrieben, dass Tao aus Leere entstand und Leere brachte auch das Weltall hervor. Weltall erzeugte „Qi“. Das klare leichte „Qi“ stieg auf und bildete den Himmel und das schwere, trübe „Qi“ verfestigte sich und formte die Erde.
Die taoistische Lehre besagt: „Die Leere (das Nichts) besteht aus Qi. Qi verdichtet sich und daraus werden unzählige Dinge. Die unzählige Dinge zerfallen wieder und kehren zurück zur Leere.“ Das Leben ist keine Schöpfung aus dem Nichts und der Tod ist keine gänzliche Auflösung und Zerstörung. Trotz Verdichtung und Zerstreuung kann seine ursprüngliche Substanz weder vermehrt noch verringert werden. Wie wir sehen, entspricht die taoistische Lehre und das Konzept von „Qi“ unsere moderner Wissenschaft – der Quantenphysik.
功 (als „kung“ ausgesprochen) bedeutet Arbeit, Kraft oder Erfolg. Es wird aber nur in Kombination mit anderen Wörtern benutzt.
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